EXKURSION – BRIEFINGS

SCHAUPLATZ 1
Tempelhofer Feld  [Nahaufnahme]

“‘I wish this mountain was still an airport’, he said. ‘We could just take off.’“

Zitat aus dem Buch Oval, Elvia Wilk (2022)

Torhaus am Tempelhofer Feld

“THF Radio ist die Radiostation im ehemaligen Pförtner:innenhaus am Flughafen Tempelhof. Experimentierraum und Sprachrohr für Bürger:innen, Künstler:innen, Musiker:innen, Kreative und Initiativen. THF Radio ist als experimentelles Forum gedacht: Wir wollen den Flughafen und seine Geschichte thematisieren und Künstler*innen in der Stadt eine Plattform geben.”

Quelle: https://www.thfradio.de/de/info

Damit findet sich das THF Radio in einem dichten Netzwerk der Berliner Musikszene und der Community Radios wieder – wie z.B. Cashmere Radio, Refuge Worldwide, Archipel Stations, etc.

Und zum anderen ist es Teil eines Patchworks aus Initiativen, die sich der sozialen Vernetzung an dem Standort und dem Erhalt des Tempelhofer Felds verschrieben haben, z.B. Transformationsbündnis THF, 100% Tempelhofer Feld, Feld Food Forest, Architects for Tempelhofer Feld u.v.m.

„Tempelhofer Feld is at risk“, so heißt es im Post des Bündnisses Architects for Tempelhofer Feld vom November 2024.

In diesem Bündnis schlossen sich vor einiger Zeit Landschafts(Architekt:innen) zusammen, “um die Ökologie und Kultur des Tempelhofer Feldes zu retten” (Architects4THF).

“Vor zehn Jahren kippte ein Bürgerentscheid erfolgreich die Pläne der Stadt, das Tempelhofer Feld zu bebauen. Kürzlich hat die Stadt einen neuen internationalen Ideenwettbewerb für die Bebauung des Feldes ausgeschrieben und damit den vorangegangenen demokratischen Prozess zunichte gemacht.

Als Reaktion darauf ruft Architects4THF alle Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner dazu auf, die Botschaft zu verbreiten: Keine Neubebauung des Feldes! Lasst nicht zu, dass ein Ideenwettbewerb dazu benutzt wird, den Park zu zerstören!

Architects4THF ist eine internationale Gruppe von Architekten, Landschaftsarchitekten, Forschern und Ressourcenplanern. Wir schließen uns der Initiative THF 100% und der Mieterbewegung in Berlin an, um echte Lösungen für bezahlbaren Wohnraum zu fordern.”

Quelle: https://architects4thf.com/#about

Seit der Gründung des Zusammenschlusses gab es drei öffentliche Versammlungen, zu der Frage: How Not to Build? Und die Veröffentlichung eines Starter Kits für eine Einreichung zum Ideenwettbewerb für alle eingetragenen Architekt:innen.

Auszug aus dem Open Letter der Architects4THF:

“Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen hat am 13. November einen internationalen Ideenwettbewerb für die Zukunft des Tempelhofer Feldes ausgelobt. Der Wettbewerb beinhaltet ausdrücklich die Möglichkeit einer dauerhaften Bebauung des Tempelhofer Feldes. Sie wenden sich an uns Architekt:innen, Landschaftsarchitekt:innen und Stadtplaner:innen, um als Expert:innen Lösungen zu finden, doch Ihr Drängen auf eine Bebauung des Feldes erfüllt uns mit Unverständnis und großer Sorge. Ohne Begründung wird riskiert, einen einzigartigen Freiraum mit seiner ökologischen, gesellschaftlichen und erinnerungskulturellen Bedeutung zu zerstören. Die Bebauung des Tempelhofer Feldes stellt keine kosteneffiziente und nachhaltige Lösung für mangelnden Wohnraum dar, sondern gefährdet eine klimagerechte und zukunftsfähige Stadtentwicklung.

Wohnraum schaffen: Die Einschätzung des Stadtentwicklungsplans 2040 besagt, dass die Anzahl potentieller Baugrundstücke zur Errichtung aller in den kommenden Jahrzehnten in Berlin benötigter Wohnungen ausreichen würde – wobei das Tempelhofer Feld unberücksichtigt bleibt. Der Mangel an Grund und Boden ist nicht das primäre Problem in Berlin. Vielmehr fehlt es an der Umsetzung von Maßnahmen, die nicht nur den Neubau Zehntausender bereits genehmigter Wohnungen, sondern auch alternative Strategien einer ökologischen und sozial gerechten Schaffung von Wohnraum umfassen würden.

  • Durchsetzung des Verbots der Zweckentfremdung: In Berlin stehen 40.000 Wohnungen leer, wobei davon auszugehen ist, dass ein großer Teil dieser Wohnungen zu Spekulationszwecken “leer” gehalten werden.
  • Wiederverwendung leerstehender Gewerbeflächen: Eine effektivere Nutzung des Gebäudebestandes könnte zudem durch eine Umwidmung von Gewerbeflächen zu Wohnraum erfolgen, da in Berlin derzeit 1,5 Millionen Quadratmeter Büroflächen ungenutzt sind. In Mischgebieten und urbanen Gebieten kann auf diese Weise neuer Wohnraum geschaffen werden. 
  • Eine Kultur des Weiterbauens: In Berlin werden nach wie vor Hunderte Wohnungen pro Jahr abgerissen, was eine verheerende Energiebilanz zur Folge hat. Diese sollten stattdessen einer Sanierung unterzogen werden, ohne dass die Kosten hierfür auf die Mieterinnen und Mieter umgelegt werden.
  • Aufstockung: Die bewährte Überbauung von beispielsweise eingeschossigen Discountern muss fortgesetzt werden, da sich hier ein Potenzial für Zehntausende von Wohnungen bietet.

Die Bezahlbarkeitskrise direkt angehen: Der Senat scheint mit dem vorliegenden Versuch, die größte Freifläche der Stadt zu bebauen, eine klare Intention zu verfolgen: die Schaffung neuen Wohnraums. Allerdings erweckt die Vernachlässigung alternativer Möglichkeiten des Bauens sowie weiterer Instrumente zur Sicherung bezahlbarer Mieten den Eindruck, dass vor allem eine renditeorientierte Stadtentwicklung begünstigt wird. Heute werden Zwangsräumungen und Eigenbedarfskündigungen als Werkzeuge genutzt, um maximale Gewinne für Investor:innen zu erzielen. Diese Art von Spekulation sollte umgehend verboten werden. Die Krise der Bezahlbarkeit sollte durch die Umsetzung des Volksentscheids von 2021 zur Vergesellschaftung privater Großvermieter angegangen werden. Die Fokussierung des Senats auf die Förderung des Bauens ohne Berücksichtigung des Mieterschutzes ist zu kritisieren.”

Quelle: https://architects4thf.com/

Die Frage nach der Bebauung des Tempelhofer Feldes ist allgegenwärtig wie der Druck durch Gentrifizierung auf das Feld und auf die angrenzenden Nachbarschaften.

Das Tempelhofer Feld war schon immer Schauplatz konkurrierender oder pluraler Narrative, Planung und Vorstellungen.

>> Mount Tempelhof oder The Berg von Mila-Berlin: https://dprbcn.wordpress.com/2009/08/24/the-berg/

>> Temple of Refuge https://www.temple-of-refuge.net/de/

In dieser Science-Fiction-Geschichte wird der Flughafen Tempelhof zum Zentrum der Welt. Ein Ort der Zuflucht für alle, die keinen anderen Ort mehr haben. Dank des jungen Sartep, der eine Möglichkeit findet, die Wünsche und Träume der Einwohner von Tempelhof Wirklichkeit werden zu lassen, entsteht in Windeseile eine neue Stadt, eine neue Gemeinschaft, ein besseres Leben für alle. Dieser Comic, der ohne Worte auskommt, entstand unter der Leitung der Berliner Gesellschaft der Neuen Auftraggeber im engen Austausch mit Einwohnern der Flüchtlingsunterkunft im Flughafen Tempelhof. Einer von ihnen, der junge irakische Kurde Sartep Namiq, ergriff im Namen vieler anderer die Initiative und beauftragte diese Geschichte, die von Felix Mertikat (“Steam Noir”) in starke Bilder umgesetzt wurde.

>> Tempelhofer See: https://www.tempelhofersee.de/intro.html 

Ein riesiger ehermaliger Mobilitätsknotenpunkt, kaum sichtbare Spuren der Nazi-Zeit / Standort des ehemaligen Konzentrationslagers KZ Columbia, soziale Infrastruktur und Ankommenspunkt, vielfältiger Vernetzung- und Aussendungspunkt lokaler Initiativen, Ort des Träumens und gelebter Utopien.

SCHAUPLATZ 2
Rummelsburger Bucht [Streifzug]

Das Rudolfkiez und die Rummelsberger Bucht in Friedrichshain-Kreuzberg befinden sich in einem Aufwertungsprozess. Im Zuge dessen sind unter anderem zahlreiche Bürobauten und exklusiver Wohnraum in Ufernähe geplant. Teil des Entwicklungskonzepts war ursprünglich die Sicherung der Grünräume an der Bucht und eine Grünschneise durch das Kiez. Planungsvorschläge sehen jedoch vor allem großflächige Flächenversiegelung, sowie geschlossene Blockrandbebauung vor. Darüber hinaus soll am Ufer eine umstrittene großzügige Aquariumanlage entstehen. Die Betreiber sprechen sich dafür aus, Grünflächen bereitzustellen – diese sind jedoch anteilig als Erweiterung der Touristenattraktion und nicht öffentlich zugänglich geplant. Bei der Entwicklung des Gebietes werden außerdem für das städtische Mikroklima wichtige Grünflächen zunächst entfernt, um sie zu überbauen oder um sie, an die geplante Bebauung angepasst, nachträglich neu anzulegen.

Ebenso übt die Aufwertung des Gebietes Druck auf bestehende Kulturstandorte aus. So lag zuletzt die Kulturgemeinschaft „Zukunft am Ostkreuz“ im Fokus der Debatte um die Enwicklung der Nachbarschaft.

Die Bewohner der Gebiete sprechen sich für den Verbleib der von Kultur und Natur aus, sowie für das Schaffen von bezahlbarem Wohnraum, anstelle der geplanten gehobenen Büro- und Wohnbauten. Noch dazu steht in Frage, ob eine derartige Ausrichtung auf Büro- und Gewerbeflächen in diesem Ausmaß benötigt wird – geht die Tendenz nach der Pandemie doch zu flexibleren Formen des Arbeitens.

Sowohl die Rummelsburger Bucht, als auch das Rudolfkiez sind wichtige Rückzugsorte für die Kiezgemeinschaft. So bot die DDR-Ruine der „Zukunft am Ostkreuz“ lange Raum zur Verwirklichung von Kunst- und Kulturschaffenden. Unweit davon befindet sich die „Gartenarbeitsschule Friedrichshain-Kreuzberg“, ein ökologischer Lernort inmitten des Wohngebietes. Gegenüber hat sich ein Bürgergarten mit Spielplatz namens „Laskerwiese“ entwickelt, der von nachbarschaftlichen Gemeinschaften wie dem Laskerkiez geschätzt wird. Weitere Kultur-, Nachbarschafts- und Bildungseinrichtungen machen das Leben im Kiez aus. Am Wasser sammeln sich verschiedene Sportgemeinschaften. Vor allem aber bot das Ufer bis zuletzt Rückzugsmöglichkeiten für Menschen, die sich in dem exklusiven Wohnangebot und in der Konformität moderner städtischer Lebensweisen nicht berücksichtigt fanden. Eine Floßstadt und mehrere Hausboote fanden sich in der Sommersaison immer wieder am Ufer zusammen, bis sie zuletzt zunehmend in Konflikt mit den Interessen der Privatinvestoren und deren Bauvorhaben kamen. Hochpreisige Wohnbebauung in ruhiger Lage ist rund um die Bucht und auf der Stralauer Halbinsel vorhanden. 

Das Habitat am Uferrand der Rummelsburger Bucht ist als eines der wenigsten Wasserhabitate Berlins als „besonders wertvoll“ eingestuft (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt).

In der Rummelsburger Bucht werden seit 2004 beispielsweise Biber und Fischotter gesichtet. Seit 1994 siedeln sich in Berlin wieder Biber an, nachdem die Art in der Stadt zuvor als ausgestorben galt.

Der Uferbereich der Rummelsburger Bucht wird derzeit stark umgeformt. Dies liegt zum einen an der Schadstoffbelastung mit Schwermetallen aus vergangenen industriellen Nutzungen. Zum anderen rücken vorgesehene Baugrundstücke und geplante versiegelte Flächen immer näher an das Ufer. Die Schadstoffbelastung ist bereits lange Zeit bekannt. Trotz vorhandener Studien (vgl. TU Berlin Urban Design 2016/17) fiel die Entscheidung im Rahmen der Aufwertung des Areals auf eine großflächige Sanierung mit Bodenaustauschverfahren anstelle einer ökologischen Aufwertung der Bucht. 

Mit der Klimaerwärmung wird in Berlin in naher Zukunft mittelmeerähnliches Klima herrschen. Die Hitzetage und Tropennächte nehmen zu, aber auch die Extremwetterereignisse. Besonders für Starkregen ist die Stadt durch das marode Kanalisationssystem anfällig. Gleichzeitig verzeichnet Berlin durch Trockenperioden, starker Verdunstung und dem Baunkohleabbau in der Umgebung Niedrigwasserproblematiken. Die Absenkung des Grundwassers lässt auch den Boden absinken – derartige Dynamiken sind auch in diesem Gebiet zu erkennen. Weitere Bodenabsenkungen sind in Berlin bereits durch Eingriffe in die Beschaffenheit der Uferregionen (vgl. Nikolaiviertel) ausgelöst worden. Mit der wasserintensiven Nutzung des geplanten Aquariums würden die genannten Problematiken voraussichtlich verstärkt.

SCHAUPLATZ 3
Adlerhalle & Studio Nagelneu [Pop-Up]

Über das Bündnis Feuer&Flamme
Das Bündnis Feuer&Flamme engagiert sich am Dragonerareal mit Workshops rund um den offenen Keramiktreff, Back- und Räucherhappenings am Backhauswagen und Einladungen zum gemeinsamen Kochen und Essen mit der Zusammenküche.

Das Kochen und viele verwandte Tätigkeiten finden hauptsächlich im Privaten oder Verbogenen statt. Das partizipative Kochen möchte dazu beitragen, ein neues Verständnis der häuslichen Tätigkeit als wertvolle, produktive Einheit zu begreifen, die sozial engagierter ist und den Kontext stärker einbezieht als die gängige Idee des Haushalts als private Konsumeinheit.

Seit einem Jahrzehnt befeuern aktive Bürger*innen-Initiativen die öffentliche Diskussion über die Zukunft des Rathausblocks und haben daraus inzwischen ein Modellprojekt der kooperativen, gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung gemacht. Das Bündnis Feuer&Flamme feuert weiter.

Backhauswagen:Der Backhauswagen ist eine kostenlose, zugängliche, mobile, versorgende und fürsorgende Infrastruktur für ein Areal in Transformation: ein Brotbackofen, Gärkammer und Räucherofen im Auto-Anhänger-Format. Zur Zeit steht der Backhauswagen auf der Brache vor der Plangarage auf dem Dragonerareal (Garagen hinter der LPG-Tankstelle an der Obentrautstraße) und engagiert sich im Bündis Feuer&Flamme.

Keramik-Treff: Der KeramikTreff im Rathausblock ist ein informeller, niedrigschwelliger Ort des Austauschs, der Nachbarschaft und des gemeinsamen künstlerischen Tätigseins. Er ist ein demokratischer Aktions- und Partizipations-Treffpunkt, ein Labor für und aus der Nachbarschaft. Das Angebot des KeramikTreffs ergänzt seit Sommer 2020 das kooperative, gemeinwohlorientierte Planungsverfahren zum Modellprojekt Rathausblock mit künstlerisch geprägten Momenten der Begegnung und des Austauschs.

Zusammenküche: Die ZusammenKüche ist ein Ort und eine Praxis, welche die Bedürfnisse der jetzigen und künftigen Mieterinnen und Nachbarinnen erforscht und sie dazu ermutigt, Essen als ästhetisches Mittel der Kommunikation und des Austauschs zu betrachten. Durch die ZusammenKüche werden neue Szenarien für Lebensmittel erfunden und ihre Möglichkeiten an der Schnittstelle von Alltag und Kunst neu überdacht. In den Workshops, Menüs und kulinarischen Installationen erforschen die Mitmachenden den sozialen Kontext der Gerichte, während sie ganz konkrete sinnliche und soziale Räume schaffen.

Quelle: https://feuerundflamme.xyz/ 


Über das Prinzessinnengärtenkollektiv und das Studio Nagelneu
“Das studio nagelneu, ein ehemaliges Nagelstudio, wird seit September 2021 als öffentliches Wohnzimmer für den Kiez genutzt. Initiiert vom Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin und gestaltet vom Berliner Architekt:innen Kollektiv Team Dis+Ko wird der Raum zwischengenutzt und bietet Platz für Initiativen aus der Nachbarschaft, Workshops, Treffen und Veranstaltungen – für euch!”

“Mit dem Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin befindet sich auf dem Neuen St. Jacobi Friedhof in Berlin-Neukölln ein Gemeinschaftsgarten, der zum Mitgärtnern und zur Naturerfahrung einlädt. Im Rahmen von offenen Gartenarbeitstagen können sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Nachbarn und interessierte Laien an der Gestaltung der Gartenflächen beteiligen und Erfahrungen im lokalen, ökologischen Anbau von Nutzpflanzen sammeln. Hauptziel unserer Arbeit sind dabei Bildungs- und Beteiligungsmöglichkeiten. Unsere Aktivitäten sind offen für alle und reichen vom Säen, Pflanzen, Ernten über die Saatgutgewinnung, das Verarbeiten und Konservieren des Gemüses, das Halten von Bienen und den Aufbau eines Wurmkomposts bis hin zu Fragen gemeinschaftlicher Gestaltung urbanen Lebensraums. Durch gemeinsames Ausprobieren und das Austauschen von Erfahrungen und Wissen eignen wir uns alte Kulturtechniken wieder an, lernen gemeinsam vieles über biologische Vielfalt, Stadtökologie, Klimaanpassung, Recycling, und zukunftsfähige Formen städtischen Lebens.

Da der Prinzessinnengarten von Anfang an als mobiler urbaner Garten konzipiert war, hat Nomadisch Grün – die 2009 gegründete Trägerorganisation des Prinzessinnengartens – mit ihren Aktivitäten nach 10 Jahren in Kreuzberg 2020 einen neuen Standort in Neukölln bezogen. Hier etablieren wir auf Teilflächen des Neuen St. Jacobi Friedhofs eine neue Form des Gemeinschaftsgartens, und unterstützen damit die Möglichkeit, diesen Ort als öffentlich zugänglichen Grünraum zu erhalten. Dieser neue Standort ist mit 7,5 ha sehr groß und naturnah, der Gemeinschaftsgarten befindet sich inmitten dieses 100 Jahre gewachsenen Naturraums. Hier versuchen wir im Einklang mit den Bedürfnissen aller Nutzer*innen den Garten gemeinschaftlich wachsen zu lassen.”

Quellen: https://prinzessinnengarten-kollektiv.net/ueber-uns/ & https://prinzessinnengarten-kollektiv.net/studio-nagelneu/ 


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Über das Studium Planetare und die Klasse Klima
Die Klasse Klima ist ein offenes, autonomes und transdisziplinäres Kollektiv, das die Klimakrise und ihre Gerechtigkeitsdimensionen in Bildung und gestalterische Praxis vermittelt.

Das Studium Planetare, ein Pilotprojekt, in dem an Kunsthochschulen Grundlagen zu Klima(un)gerechtigkeit erschlossen werden, ist initiiert und durchgeführt von Klasse Klima.

Klasse Klima gestaltet Bildungspolitik und studentisch organisierte Seminare an Kunsthochschulen. Der Name spielt auf die Struktur der UdK an. Außerdem organisiert sie Workshops, Residenzen und Ausstellungen für Gestaltungspraktizierende und -interessierte. 2022 hat sich zu diesem Zweck der gemeinnützigen Träger-Verein arts design climate e.V. gegründet.

Studium Planetare ist ein zweijähriges, studentisch initiiertes und geleitetes Pilotprojekt von Klasse Klima in Zusammenarbeit mit dem Studium Generale der UdK Berlin. Das Programm bietet Studierenden und Lehrenden der Universität der Künste Berlin und darüber hinaus ein zukunftsweisendes und ineinander verzahntes Kursangebot zu Klimagerechtigkeit und planetaren Zukünften. Das Studium Planetare wird von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre in der Programmlinie „Freiraum 2023″ gefördert.

STUDIUM PLANETARE – WHERE ON EARTH IS THE PLANETARY? What on Earth is the Planetary? Mit Sithara Pathirana 

Jeden Montag erkunden wir ein anderes künstlerisches, wissenschaftliches oder politisches Feld, das mit der Klimakrise verbunden ist. Gäst*innen aus verschiedenen Bereichen wie Care, Kapitalismuskritik, Queerness, Dekolonisierung oder Kunst teilen mit uns ihre Expertisen, Methoden und Utopien. Dabei geht es nicht nur darum, neue Felder und Zusammenhänge zu entdecken und zu verstehen. Wir erproben gemeinsame Sprachen und schaffen Raum für planetaren Austausch unter den Studiengängen. Wir lernen gemeinsam und setzen uns mit dem realen Umfeld auseinander. Je nach Zusammenarbeit mit dem Wetter, findet die Vorlesung im Innenhof der UdK statt. Dort knüpfen wir Verbindungen zur realen Umgebung, Lebewesen und Strukturen im Ökosystem Hochschule.

Quelle: https://klasseklima.org/info & https://studiumplanetare.de/


Über das Projekt Dissident Paths
DISSIDENT PATHS begreift Gehen als kuratorischen Raum, um durch kollektive Erfahrungen im Urbanen, in künstlerische Randbereiche vorzudringen und so Inklusion, Resilienz und Hoffnung zu erzeugen. Durch gemeinsame Spaziergänge werden Alternativen zu den im Alltag eingravierten Wegen und hierarchischen Systemen vorgeschlagen. Es findet eine Auseinandersetzung über Zugänglichkeit, Bewegungsfreiheit, Sicherheit, kollektiver Widerstand und Rebellion statt. Das Projekt umfasst eine Laufzeit von zwei Jahren und wird von ReRouting und Cruising Curators entwickelt, zwei Formationen, die bereits kuratorisch-partizipatorische Projekte in Berlin haben. DISSIDENT PATHS möchte kuratorische Praktiken erweitern, weitere Kollaborationen fördern, sowie urbane Praktiker*innen und Künstler*innen aus Berlin und anderswo zusammenbringen. Durch die langfristig angelegte Untersuchung erprobt und etabliert das Projekt ein neues Verständnis des Gehens, als eine künstlerische Aktion mit politischen Implikationen. Das erste Jahr basiert auf der kollektiven Erforschung von Bewegung und Zusammenkommen zur öffentlichen Beteiligung, im zweiten Jahr führen mehrere Spaziergänge durch Berlin und das Projekt wird mit einem abschließenden Symposium und einer Veröffentlichung zusammengefasst.

DISSIDENT PATHS setzt sich aus unterschiedlichen Formaten zusammen:
Die Spaziergänge in I. Paths stellen die Ausgangsmethode der kollektiven Stadterkundungen dar und lassen die Teilnehmenden gewohnte Wege, Sichtweisen innerhalb von sechs verschiedene Themenfelder überdenken.
II. Meandering Meetings sind Forschungstreffen in Form von öffentlichen Lesegruppen, Präsentationen und Reflexionsrunden. Sie bieten Raum für Austausch und Zusammenarbeit während des kuratorischen Forschungsprozesses mit der Öffentlichkeit.
Durch III. Picknick und Passeggiata soll das Projekt auf gemeinsamen Abendessen, in einem niedrigschwelligen Rahmen eingeführt und vorgestellt werden. In der Publikation IV. Walk Notations” werden die gesammelten Erfahrungen, gemeinsamen Momente und Wahrnehmungen der kollektiven Forschung durch Projektbeteiligte zusammengetragen. Auf dem V. Symposium finden in den Räumen der nGbK- Räumen, die Veröffentlichung der Publikation, sowie Diskussionen, Vorträge und Sound- Performances statt, die das zweijährige Projekt reflektieren, vertiefen und abrunden.

Behutsam möchte DISSIDENT PATHS Aktivitäten für unterschiedliche Zielgruppen ermöglichen und durch (Be-)gehen, Dokumentieren und Teilen, die Zusammengehörigkeit zwischen Individuen, Bezirken und historischen Ereignissen untersuchen. Ziel ist, den urbanen Zustand Berlins kritisch zu untersuchen, seine Wege, das kollektive Gedächtnis und übergeordnete Strukturen neu zu interpretieren und Fragen nach gefühlten Grenzen und Zugehörigkeit zu stellen.

Quelle: https://ngbk.de/en/programm/auftakt2024/drittmittel/d02 & https://ngbk.de/de/programm/termine/dissident-paths-das-knoblauch-ensemble


Über Gallery Weekend & Sellerie Weekend
Das Gallery Weekend Berlin kehrt vom 2. bis 4. Mai 2025 zu seiner 21. Ausgabe zurück und wird erneut die Qualität und Vielfalt der Kunstszene der Stadt präsentieren. Mit 52 teilnehmenden Galerien, die über 80 künstlerische Positionen an 59 Standorten präsentieren, werden in diesem Jahr Künstler aus mehr als 20 Ländern zu sehen sein.

Quelle & Programm: https://www.gallery-weekend-berlin.de/

Sellerie Weekend ist das Berliner Off-Programm für Projekträume während des Gallery Weekends und macht die freie Szene an einem kunstreichen Wochenende (2.-4. Mai) sichtbar.

Quelle & Programm: https://www.sellerie-weekend.de/